Friday, September 7, 2007

Zur Abwechslung mal etwas Kultur...

Ich beschreibe im folgenden drei maltesische Traditionen, wobei eine davon frei erfunden ist. Viel Spass beim Knobeln..

Wie auch anderswo fährt auf Malta niemand gern zur Hölle hinab. Um den Teufel in die Irre zu führen, besitzen deshalb viele Kirchen zwei Uhren: eine echte, die richtig funktioniert, und eine, deren Zifferblatt nur aufgemalt ist. Folgt man dem Volksglauben, dann lässt sich der Teufel durch zwei verschiedene Zeitangaben täuschen und vergisst so jene armen Seelen, die er auf ewig in sein infernalisches Reich heimzuholen hofft.

Zur Abwehr böser Meeresgeister haben sich die Malteser etwas Besonderes ausgedacht: Über den Eingängen einiger Fischerhäuser hängen auch heute noch kreuzförmige Gestelle: scherangú. Es handelt sich um die Oberkiefer von Schwertfischen, die mit getrockneten Rosmarinzweigen über Kreuz zusammengebunden sind. Lange Zeit, heißt es, durften die Schwertfische nur mit versilberten Angelhaken gefischt werden. Die Tatsache, dass heutzutage in den Souvenirläden La Vallettas scherangú-Kreuze als billige Kunststoffimitate zu haben sind, zeigt, dass dieses Bannungsritual inzwischen ins Folkloristische hinüber changiert. Die scherangú kamen erst nach Ankunft der Johanniter mit ihrem berühmten Maltesterkreuz auf – sie stellen folglich einen Synkretismus aus katholischer Kreuzsymbolik und animistischem Geisterkult dar.

Um in die Zukunft zu schauen, hat sich auf Malta lange Zeit ein unterhaltsamer Brauch gehalten, der jedoch im Verschwinden begriffen ist: quecija. Dazu versammeln sich am ersten Geburtstag eines Kindes alle Familienmitglieder. Nehmen wir an, es ist ein Junge, dann wird ihm feierlich ein Tablett überreicht, auf dem verschiedene Gegenstände liegen: etwa ein Stift, ein Rosenkranz, ein Fingerhut, ein Ei und etwas Geld. Je nachdem nun, welchen Gegenstand der Kleine ergreift, zeigt sich sein künftiger Beruf: Beamter, Priester, Schneider, Bauer, Geschäftsmann. Leider fehlt in einer modernen Variante von quecija noch ein Mikrochip auf den Tabletts, damit auch ein künftiger Computerexperte der gespannten Familie seine Berufung offenbaren könnte.

Welche Tradition stimmt denn nun nicht??

Tuesday, August 14, 2007

Santa Marija Festa, Mqabba – World Champion in Fireworks

Unglaublich, aber es gibt eine Weltmeisterschaft im Feuerwerk! Und selbstverstaendlich hat letzte Woche ein malteisches Team diesen Titel errungen. Die Malteser spinnen wirklich voellig: Seit ich hier auf Malta bin, erlebe ich jeden Tag ein Feuerwerk. Der Grund dafuer ist, dass zur Kirchweih die Gemeinde ein Feuerwerk veranstaltet. Malta weist jede Menge solcher Gemeinden auf! Manche Ortschaften besitzen sogar mehrere Schutzheilige und dementsprechend mehrere Kirchweihen mit Feuerwerk pro Jahr. Feuerwerk ist ja schoen und gut, leider unterscheiden die Malteser zwischen zwei unterschiedlichen Typen: Das Farbenfrohe Feuerwerk, was wir in Deutschland auch kennen und das akkustische Feuerwerk. Beim akkustischen Feuerwerk, so hat mir mein maltesischer Kollege erzaehlt, wird Wert auf den Klang gelegt. Obwohl ich sagen muss, dass dieses Feuerwerk einfach nur unaustehlichen Krach erzeugt und anstelle von farbenfrohen Lichteffekten einfach nur schwarzen Rauch. Das Schlimme dabei: dieses Feuerwerk wird immer morgens gezuendet, so gegen 7.00!!! Unbeschreiblich dieser Laerm. Naja, zurueck zum farbenfrohen Feuerwerk. Die Ortschaft, aus der das WeltmeisterTeam stammt, feiert waehrend der gesamten Woche ihre Kirchweih. Am Dienstag wurde die Weltmeister-Show aufgefuehrt! Zusammen mit ein paar Arbeitskollegen genoss ich bei Wein und HotDog das Spektakel. Und was fuer ein Feuerwerk, unglaublich! Die Show dauerte ca. 2 Stunden und ich habe noch nie weder live noch im Fernsehen (mal abgesehen von Gandalf’s Feuerwerk) so ein gigantisches Feuerwerk erlebt. Ich hab leider keinen Schimmer, wie die das schaffen, aber am Himmel konnte man neben den gewoehnlichen Effekten auch Formen wie Quadrate Sterne sowie Herzen beobachten. Hab mal ein Video auf meinem Blog verlinkt, hoffentlich kommt das Spektakel einigermassen rueber…

Saturday, August 11, 2007

Wochenende auf Gozo – Internationaler Abend

Fuer das letztes Wochenende haben wir uns ein Appartment auf Gozo gemietet! Gozo mit der Inselhauptstadt Victoria (Rabat) liegt etwa sechs Kilometer nordwestlich der Hauptinsel Malta. Zum Glueck begleiteten uns mehrere IAESTE Mitglieder – Richard, Graziella, Georgina sowie Bernice! Denn ohne Auto ist ein Leben auf Gozo undenkbar. Zwar existiert ein Bussystem, doch dieses System ist bei Weitem nicht so ausgereift wie das auf Malta. Aber auch das Strassensystem auf Gozo ist doch sehr lustig: Alle Strassen fuehren durch die Hauptstadt Victoria, wobei es leider keine Verbindungsstrecken zwischen den einzelnen Strassen gibt. Moechte man zum Beispiel von einem Ort zum naechsten, die nur 1 kilometer entfernt liegen, muss man erst zurueck nach Victoria fahren, um danm die Strasse zum Zielort zu nehmen…
Die Reise nach Gozo war fast wie in den Urlaub fahren: Koffer packen, mit einer Faehre fahren, ein neues Appartment beziehen und endlich mal wieder was anderes sehen (Malta ist doch sehr klein)!!
Am Freitag veranstalteten wir dann unseren “Internationalen Abend”. Jeder durfte sein Heimatland durch eine zubereitete Spezialitaet praesentieren. Ich habe von zuhause Deutsches Bier, Sauerkraut sowie Bratwuerste mitgebracht. Leider war das Haltbarkeitsdatum der Bratwuerste bereits abgelaufen. Dennoch konnte ich mit original bayrischen Bratwuersten dienen. Auf dem Farson Bierfestival lernte ich naemlich Daniela kennen. Sie beschloss letztes Jahr, Deutschland zu verlassen, um gemeinsam mit ihrem Freund bayrische Bratwuerste zu verkaufen. Sie besitzen dafuer einen mobilen Grillstand, mit dem sie auf diversen Veranstaltungen versuchen, die bayrische Bratwurst unter den Mann zu bringen. Gluecklicherweise konnte ich bei ihr einen Tag vor Abreise nach Gozo 20 frische Bratwuerste erwerben!! Der Internationale Abend war ein voller Erfolg! Wir hatten soviel zum Essen, dass wir den Abend am Samstag fortsetzen mussten. Lecker, lecker, lecker… Am Freitag beendeten wir den tollen Abend mit dem irischen Trinkspiel, was wir bereits bei der Men’s Night erfolgreich praktizierten. So gegen 2.00 war nur noch der harte Kern uebrig geblieben. Neben ausgelassenem Tanzen auf den Tischen beschlossen wir, ein Bad im nicht all zu entfernten Meer zu nehmen. Was fuer eine Show! Eine Horde betrunkener Studenten beim Baden im Meer. Leider bleiben wir nicht unbemerkt, kein Wunder bei dem Gegroele! Ein Polizist bat uns dann freundlich, das Baden im Meer zu unterlassen und nach Hause zu gehen….
Samstag war dann etwas Kultur angesagt: Mit Richards Jeep erkundeten wir die Landschaft und am Abend genossen wir den Sonnenuntergang am Azur-Window: Ein durch die Brandung unterspueltes FelsenTor oder Fenster. Gozo hat wirklich einiges zu bieten!! Am Abend setzten wir wie bereits erwaehnt unseren internationalen Abend fort. Diesmal verlief der Abend jedoch ungeoehnlich ruhig ab, da jeder noch mit den Folgen des Abends zuvor zu kaempfen hatte…
Am Sonntag war dann FUSSBALL angesagt! Rory, Niall, Marc und meine Wenigkeit beschlossen, den ganzen Tag in einem Pub Premier League Fussball zu verbringen: 13.00 Arsenal, 15.00 Chelsea, 17.00 ManU!! Meine beiden irischen Freunde liessen es sich nicht nehmen, dabei Unmengen an Bier zu trinken. Vor allem Rory konnte einfach nicht genug kriegen: er trank im Laufe des Tages ca. 16 Pints (1Pint = 0.5 Liter). Doch das hatte seine Folgen, waehren dem ManU Spiel ist er immer wieder eingeschlafen, so das ser beschloss nach draussen zu gehen, um in der Sonne gemuetlich zu schlafen. Lieder waehlte er dafuer den Vorplatz einer Kirche, in der gerade ein Gottesdienst stattfand. Ein empoerter Malteser betrat die Kneipe und wollte wissen, ob jemand diesen schlafenden Betrunkenen kennt… So verlegten wir den Schlafplatz von Rory in eine Seitenstrasse und verfolgten daraufhin wieder das Fussball Match. Nach dem Match konnten wir jedoch Rory nicht mehr wiederfinden. Er war verschwunden!! Nach laengerem Suchen fanden wir ihn zum Glueck wieder: Er lag mit dem Ruecken auf einer Steinmauer, die Beine nach unten baumelnd und das Gesicht direkt in die Sonne gestreckt. Ein unvergesslicher Anblick, leider hatte ich meine Kamera nicht dabei. Ich habe aber wirklich Traenen gelacht!!!

Wednesday, August 8, 2007

Men’s Night – eine Nacht mit Folgen

Unsere Girls - Elaine aus Irland, Magdalena aus Mazedonien, Natalia aus Polen, Juliane aus Deutschland, Calina aus Lettland – haben beschlossen, einen Frauen-Abend zu veranstalten: Gemuetlich eine Flasche Wein trinkend die wirklich tolle Atmosphaere von Valetta geniessen und dabei “Frauensachen” bequatschen…! Tolle Idee dachten wir Jungs und beschlossen, eine Gegenaktion zu starten unter dem sehr kreativen Motto: Men’s Night. Natuerlich sollte unsere Men’s Night ein Hit werden: Alkohol, nackte Frauen, Alkohol. Dementsprechend versammelten wir uns – Marc aus Spanien, Rory und Niall aus Irland, Peter aus Slowakei sowie Maarten aus Belgien – in Niall’s Apartment, um unsere Nacht standesgemaess mit einem Trinkspiel zu eroeffnen. Wir spielten ein sehr beliebtes Spiel aus Irland; das Ziel dieses Spiels ist relative einfach: Moeglichst schnell betrunken werden!! In der Tat, das Spiel hat sein Ziel nicht verfehlt. Nach ungefaehr zwei Stunden Spielzeit mit einem Alkoholgemisch aus Wein, Cola, Wodka und Martini war die Stimmung wirklich auf ihrem Hoehepunkt. Vor allem Maarten aus Belgien hat wohl etwas zu tief ins Glas geschaut, was ein Video von diesem Abend unschwer erkennen laesst…. Nach erfolgreichem Betrinken machten wir uns auf den Weg Richtung Paceville. Denn schliesslich wollten wir nun nackte Frauen sehen! Leider haette der Eintritt in diverse Stripplokalitaeten zu viel Geld gekostet, so dass wir die Nacht in einer Diskothek (“Havanna”) beendet haben. Dabei gab es jede Menge Runden Tequilla… Letzendlich war ich so gegen 4.00 im Bett und musste eigentlich um 6.30 wieder aufstehen. Ungluecklicherweise habe ich meinen Wecker nicht gehoert, so dass ich erst so gegen 11.00 aufgewacht bin!! Natuerlich hatte ich weder Handy noch Nummern, um meinem Boss Bescheid zu geben. Desweiteren werde ich jeden Tag von einem Kollegen (Joseph) zur Arbeit mitgenommen. Ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, dass er sehr lange auf mich vergeblich gewartet hatte. Am naechsten Tag stellte sich jedoch heraus, dass Joseph nicht auf mich gewartet hat, da ich normalerweise immer schon am Treffpunkt bin und auf ihn warte. Ausserdem wusste er von unserer Men’s Night und dachte sich schon sowas, so das ser einfach weiter gefahren ist. Mein Boss war auch nicht sauer, er konnte vielmehr nicht verstehen, warum wir in kein Striplokal gegangen sind…

Sunday, July 29, 2007

Comino - was fuer ein Paradies

Den Sonntag verbrachten wir auf Comino. Comino liegt zwischen den beiden groesseren maltesischen Inseln Malta im Sueden und Gozo im Norden. Die Insel ist gerade mal sechs Kilometer gross und besitzt als Bebauung ein Hotel, eine Polizeistation, eine ehemalige Quarantaenestation, ein Santa Marija Tower und natuerlich eine kleine Kirche. Comino ist wirklich ein kleines Paradies! Vor allem wegen der “blauen Lagune”, ein kleines Riff, in dem das Wasser klar wie Glas ist und in den unterschiedlichsten Tuerkisvarianten gefaerbt ist. Unbeschreiblich schoen… Leider ist die Insel am Wochenende ueberflutet von Touristen, dennoch ist es uns gelungen, ein ruhiges Plaetzchen nahe der blauen Lagune zu finden! Nun war Sonnenbaden angesagt und zwar den ganzen Tag… Ach ja, als Rory sich die Bilder auf meiner Digitalkamera anschaute, sah er auch die Bilder unserer Diebesaktion am Abend bevor. Unglaublich, Marc und Rory haben es wirklich nicht bemerkt, auch am naechsten Tag noch nicht!!!

Saturday, July 28, 2007

Melliah Bay – Barbecue am Strand


Nach der wirklich anstrengenden Nacht gestern, bin erst so gegen 7.00 in unserem Appartment eingetroffen, beschlossen wir gemeinsam mit Leuten von IAESTE Malta, den Samstag Abend etwas ruhiger angehen zu lassen: Barbecue am Melliah Bay!!! Melliah Bay ist einer der groessten Sand-Straende von Malta und wirklich sehr sehr schoen. Anscheinend waren wir nicht die einzigen mit der Idee “Barbecue am Strand”. Denn entlang des Strandes reihte sich eine Gruppe an die naechste. Manche waren wirklich beeindruckend ausgestattet: Ein DJ sorgte fuer die noetige Musik und eine Nebel- sowie Lichtmaschine fuer die geeignete Atmosphaere. Da konnten wir leider nicht mithalten: Am Strand angekommen mussten wir erstmal verblueffender Weise feststellen, dass bis jetzt noch kein Mitglied der IAESTE Malta mit dem versprochenen Grill aufgetaucht ist. Nach zahlreichen Telefonaten stellte sich heraus, dass auch niemand mehr kommen wird… Da standen wir also mit unserem Fleisch, unseren Salaten und mit ungeheurem Kohldampf. Doch so schnell gaben wir nicht auf. Wir vertrauten auf die Gastfreundschaft der Malteser! Nachdem wir eine grosse Gruppe ausfindig gemacht haben, fragten wir einfach mal nach, ob es nicht moeglich sei, den Grill mitzubenutzen. Und tatsaechlich erhielten wir eine positive Antwort!… Ist nicht gerade selbstverstaendlich, da wir eine Gruppe von ca. 15 Personen waren. Somit hatten wir doch noch unser Barbecue am Strand! Es war schon eine tolle Atmosphaere: Sternenhimmel, Meer, gute Musik (wir waren nicht weit entfernt von der Grillgemeinschaft mit dem DJ) und leckeres Essen und Trinken (Wodka). So gegen Mitternacht teilte sich die Gruppe: einige von uns wollten die Nacht am Strand verbringen und den Sonnenaufgang erleben, meine Wenigkeit beschloss mit dem Rest der Gruppe nach Msida (dort befinden sich unsere Appartments) zurueckzufahren. Dort angekommen teilte sich ein weiteres Mal die Gruppe: Waehrend einige schlafen wollten, beschloss ich mit Rory, Marc und Elaine im Appartment von Marc und Rory die Nacht mit einem spanischen Trinkspiel ausklingen zu lassen. Als Rory auf Toilette war und Marc unter der Dusche stand, ergriffen Elaine und ich die Gunst der Stunde, alles, was irgendwie in die grosse Handtasche von Elaine passte, einzukassieren. Letztendlich hatten wir ein “Diebesgut” von 7 Bildern und eine Kuechenuhr! Verblueffenderweise fiel es weder Marc noch Rory auch nach einer Stunde noch nicht auf, dass in ihrem Appartment ploetzlich keine Bilder mehr hingen und auch die Kuechenuhr nicht mehr an ihrem Platz war. So konnten wir das Diebesgut ohne weiteres ausser Haus befoerdern und unser Appartment verwandelte sich in ein sehenswertes Museum…

Friday, July 27, 2007

Farsons Bier Festival – was fuer eine Farce


Wie bereits angekuendigt sind wir letzten Freitag zum “Bier-Festival” gepilgert. Also mit dem Oktoberfest sowie der Erlanger Bergkirchweih kann dieses Festival auf keinen Fall mithalten. Die international gebrauten Biere habe ich leider auch nicht gefunden. Insgesamt erinnerte mich das ganze Spektakel eher an einen Freizeitpark.
Doch nach einer sehr irritierenden Auffuehrung von einem maltesischen Musical war es endlich soweit: Wetttrinken. Der Hauptpreis: 25 Liter Bier. Die Regeln sollten sehr einfach sein. 2 Liter kaltes Bier schnellst moeglich in den Magen befoerdern.
Meine zwei irischen Freunde, Rory und Nial sowie mein spanischer Kumpel Marc und meine Wenigkeit wollten den ersten Preis fuer uns gewinnen. Doch wir haben die ganze Sache etwas unterschaetzt:
Rory war der Erste unserer Gruppe, der sich an dem leckeren Bier versuchen durfte. Anscheinend hat es ihm nicht so ganz geschmeckt, denn nachdem er fast das komplette Bier getrunken hatte, entschloss er sich, die Regeln zu aendern! Seine Idee: das getrunkene Bier so schnell wie moeglich wieder aus seinem Magen direkt auf die Buehne bzw. in den dafuer vorgesehenen Eimer zu befoerdern….
Auch Marc entschloss sich, Rory's neue Regeln umzusetzen!! Wie eklig! Vor mir haben jetzt schon insgesamt 4 Leute (Rory, Marc und zwei maltesische Leidgenossen) tatkraeftig bewiesen, dass sie das Bier nicht besonders moegen. “Higlight” war wirklich ein Malteser, dem es anscheinend richtig egal war, wohin er das Bier befoerdert: waehrend er seine Runde auf der Buehne gedreht hat, hat er nach Lust und Laune das getrunkene Bier richtig enthusiastisch auf der Buehne verteilt. Die Veranstalter hatten wirklich Probleme, eine trockene Flaeche auf der Buehne zu finden.
Dann war ich dran… Ich hatte schon etwas Angst, dass mir das gleiche passieren wird. Deshalb war mein einziger Gedanke, als ich anfing das kalte Bier in meinen Magen zu kippen: Nicht kotzen, Nicht kotzen!! Und in der Tat, ich war der Erste, der das gesamte Bier nicht auf der Buehne verteilte. Muss aber gestehen, dass dies gar nicht so einfach war, denn richtig gut fuehlte ich mich nicht. Nial konnte ebenfalls seinen Magen besiegen!!
Nachdem alle Teilnehmer getrunken hatten, stand fuer uns eigentlich fest, dass Nial ganz klar gewonnen hat. Er benoetigte fuer das komplette Bier ca. 30 Sekunden. Meine Wenigkeit musste den zweiten Platz belegt haben, da ich das komplette Bier in ca. 48 Sekunden getrunken hatte. Die anderen Teilnehmer gaben entweder freiwillig auf, d.h. sie haben es nicht geschafft, das komplette Bier zu trinken, oder sie wurden von ihrem Magen ueberzeugt, dass es wohl doch nicht so gut ist, das kalte Bier im Koerper zu behalten.
Zu unserer Ueberraschung hat aber nicht Nial gewonnen, sondern ein Malteser, der nicht einmal das komplette Bier getrunken hatte! Wie kann denn das sein??? Nachdem wir uns im Nachhinein mal ueber die genauen Regeln informiert haben, verstanden wir, warum. Nicht getrunkenes Bier wird mit Strafsekunden berueck-sichtigt. Waehrend wir uns also abgequaelt haben, das komplette Bier zu trinken, haette es vollkommen ausgereicht, so schnell wie nur moeglich soviel Bier zu trinken, wie nur geht und anschliessend einfach zu stoppen…. So wurde Nial dritter und ich vierter. Fuer den dritten Platz gab es immerhin auch noch eine kleine Menge Bier und eine ziemlich schlechte chinesische Imitation eines schweizer Taschenmessers. Wem die schriftliche Berichterstattung noch nicht ausreicht, der kann gerne die Videos zu diesem Wetttrinken anschauen…

Gianpula – was fuer eine Nacht

Nach dem Biertrinken verweilten wir noch ungefaehr zwei Stunden auf dem Bierfestival, da eine richtig gute maltesiche Band fuer maechtig Stimmung sorgte. Dennoch entschlossen wir, uns auf den Weg zu einer der groessetn Openair Diskotheken MAltas aufzubrechen: “Gianpula” ! Das Problem bestand nur darin, dass kein Bus mehr zu dieser Uhrzeit (ca. 23.30) zur Verfuegung stand. Der Club befindet sich naemlich im Zentrum von Malta und nicht im Partyviertel Paceville. Doch selbstverstaendlich waren wir diesen Notfall bestens vorbereitet: Rory hat waehrend seiner “Arbeit” ein richtig grosses Plakat kreiert mit der Aufschrift “Gianpula”. In der Tat, nach ungefaehr zwei Minuten haben wir eine Mitfahrgelegenheit gefunden! Ich muss wirklich sagen, die Malteser sind diesbezueglich sehr hilfsbereit!! Im Club angekommen, ging die Party mal soo richtig los. Am besten ist, ihr schaut Euch einfach die Videos und Bilder dazu an… Leider wurde in dieser Nacht mein Handy gestohlen!! Ich bin jetzt schon der dritte aus unserer Gruppe, dem das passiert ist. Ich muss jetzt mal schauen, ob mir einer meiner Arbeitskollegen ein altes Handy borgen kann ode ich von Deutschland aus eines meiner aelteren Modelle zukommen lasse. Denn ein Leben ohne Handy fuer die naechsten zwei Monate wird sehr schwer zu realisieren sein.

Thursday, July 26, 2007

“ I can be your hero, baby….”


Enrique, I love you!!! Gestern Abend besuchten wir die Veranstaltung “Isle of MTV”. Dort konnten wir gemeinsam mit Maroon 5, Akon und Enrique Iglesias so richtig abfeiern. Und das alles fuer lau! Kaum zu glauben, aber es wurde wirklich kein Eintritt verlangt. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum sich gestern ganz Malta in Valetta (dort fand das Konzert statt) eingefunden hat.
Zuerst dachte ich, ok, ich brauche genug Alkohol, um den Auftritt von Enrique zu ueberleben. Aber der spanische fucking bastard belehrte mich eines Besseren: Enrique hat wirklich gerockt, dagegen war Maroon 5 eher auf dem Level des Euerfelder Kirchenchors. Und Ihr koennt mir glauben, der Euerfelder Kirchenchor steht nicht gerade fuer hoechste musikalische Qualitaet. Selbstverstaendlich war ich sehr gut vorbereitet, hab mir die Songtexte aus dem Internet herunter-geladen, um dann anschliessend mit meiner atemberaubenden Stimme Enrique zu unterstuetzen. “I can be your hero, baby…” Meine Stimme habe ich zuvor mit reichlich Jack Daniels geoelt. Leider gibt es naemlich auf Malta kein Asbach Cola, so dass ich auf Jack Daniels umsteigen musste. Gluecklicherweise habe ich mich mit nem Barkeeper unterhalten, der letztes Jahr Urlaub in Deutschland machte und es ihm so gut gefallen hat, dass er beschloss, mir als Dank dafuer den Alk fuer die Haelfte des Preises zu verkaufen.
Anschliessend, die Veranstaltung endete so gegen 1.00, mussten wir unbedingt in Paceville (Partyviertel von Malta) weiterfeiern…
Fuer die Strecke Msida, mein Wohnort, und Paceville gibt es zum Glueck eine direkte Busverbindung. Und das fast durchgaengig. Leider nur fast: zwischen 3.00 und 6.00 faehrt kein Bus. Warum die Luecke von drei Stunden? Gute Frage, hab keine Ahnung… J
edenfalls haben wir den ersten Bus um 6.00 Richtung Appartment genommen. Das einzige Problem bestand nur in der Tatsache, dass ich heute arbeiten muss und deswegen schon um 6.30 von meinem Arbeitskollegen abgeholt wurde. Somit bin ich heute frueh ohne eine Sekunde Schlaf am Arbeitsplatz eingetroffen…. Zum Glueck ist Freitag, was soviel bedeutet, wie Wochenende und kaum Stress auf der Arbeit. Zeit zum Erholen und Schlafen bleibt leider trotz Wochenende nicht. Denn heute Abend wartet schon das naechste Highlight: Farsons Great Beer Festival

“Das Bierfest von Farsons wird jährlich in dem Park, Ta Qali (befindet sich im Zentrum von Malta) veranstaltet. Es gibt 40 live Vorführungen auf zwei Bühnen, 15 Bars, täglich ein Wetttrinken und unzählige international gebraute Biere zum versuchen.”
Wetttrinken? Ich glaube, ich werd mich heute Abend mal darin versuchen. Vor allem, weil ich das maltesische Bier wirklich mag. Ich hoffe also, dass ich in Kuerze von meinem Triumph beim Wetttrinken berichten kann.

Monday, July 9, 2007

Meine internationale WG

Ich wohne momentan zusammen mit fuenf weiteren Studenten in einem wirklich schoenen Appartment in Msida. Wie ihr gleich lessen koennt, sind wir eine bunt internationale Truppe. Darf ich vorstellen:

Peter aus der Slowakei studiert Computer Science. Er ist wirklich ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Er ist mein kongenialer Partner in Sachen Experimentier-Kueche: Aus vorhandenen Zutaten das bestmoegliche Gericht zaubern!! Mit ihm kann man wirklich sehr viel Spass haben. Ausserdem bringe ich ihm gerade die hohe Kunst des Jack-Daniels Trinkens bei.

Marteen aus Belgien studiert Bauingenieurwesen. Er kriegt einfach seinen Mund nicht zu, vor allem ueber Belgien und wie toll es da ist, kann er Stunden lang philosophieren. Jeder zweite Satz beginnt mit: “in Belgium…” . Dennoch kann ich ihn wirklich sehr gut leiden und ich komme wunderbar mit ihm aus. Auch ihm bringe ich gerade die hohe Kunst des Jack-Daniels Trinkens bei.

Magdalena aus Mazedonien studiert Computer Science. Sie ist manchmal etwas schwierig, da sie nicht gerade den hoeflichsten Ton besitzt, jemandem etwas mit zuteilen. “Close the window”, “Close the fridge”, “Give me my money”… Mit ihr habe ich etwas weniger zu tun, da sie nicht gerade die Partymaus ist.

Alisha aus Spanien studiert Architektur. Sie entschuldigt sich immer fuer jede Kleinigkeit, was irgendwie total witzig ist. Wenn ich ihr zum Beispiel auf den Fuss getreten bin, entschuldigt Sie sich bei mir….

Elaine aus Irland studiert Architektur. Sie ist fuer jeden Spass zu haben. Wir verstehen uns wirklich praechtig! Wir sind immer die beiden letzten, die von ner Party zurueckkehren. Auf dem Weg nach Hause faellt uns dabei immer wieder jede Menge Unsinn ein.

Was mach ich eigentlich auf Malta?

Ich absolviere auf Malta ein 3 monatiges Praktikum in einem Pharma­unter-nehmen, genauer gesagt bei Arrow Pharm Malta.
Hier auf Malta gibt es jede Menge Pharmaunternehmen, da die maltesischen Gesetze es den Unternehmen erlauben, Generika schon waehrend der Patentschutz-Zeit herzustellen. Natuerlich bliebt der Vertrieb auch weiterhin verboten, doch besitzen die maltesischen Pharmaunternehmen einen gewissen Vorteil, wenn sie nach Ablauf der 10 Jahre Patentschutz die Generika sofort auf den Markt bringen koennen.
Bei Arrow Pharm arbeite ich in der Ingenieurabteilung, was soviel bedeutet wie verantwotlich zu sein fuer Maintenance bestehender Anlagen und Set-Up neuer Anlagen. Die Arbeit ist jetzt nicht gerade mein Traumjob, aber fuer die naechsten Wochen ist es allemal OK. Vor allem, weil ich dafuer bezahlt werde und ich das Geld hier auf Malta sehr gut gebrauchen kann…

Das Praktikum wurde von IAESTE organisiert. IAESTE (International Association for the Exchange of Students for Technical Experience) ist die weltweit grösste Praktikanten-Austauschorganisation für Studierende der Natur- und Ingenieur­wissenschaften. Derzeit sind wir auf Malta eine Gruppe von 20 Studenten unterschiedlicher Herkunft, die in verschiedenen Firmen ein Praktikum absol-vieren. Vor allem am Wochenende werden zahlreiche Aktivitaeten durch das Lokalkomitee IAESTE Malta (Gruppe von maltesischen Studenten) organisiert, so dass einem hier auf keinen Fall langweilig wird.